Roadtrip im Tesla Model 3 Long Range – 1650 km mit dem Elektroauto nach Österreich

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Es wird Zeit für einen Roadtrip!

Auf insg. 1.650 km habe ich ein kleines Experiment gewagt und mich bei einer Urlaubsfahrt nach den Fahrgewohnheiten meiner Mitfahrer gerichtet, die bis dahin noch keine Erfahrung mit der E-Mobilität gemacht haben.

Wir sind also nicht so gefahren wie man sich mit dem Elektroauto verhält, sondern einfach so als ob wir mit dem Verbrenner in Urlaub fahren würden. Ich hab mir natürlich trotzdem vorher einen Plan A und auch Plan B parat gelegt – je nachdem, wie verheerend der Verbrauch mit vier Personen, viel Gepäck und nachts bei niedrigen Temperaturen ausfallen sollte.

Start mit vollem Akku

Wir beginnen also bei Null und mit vollem Akku.

Begleitet uns auf unserer Reise und erlebt, was passiert wenn man sich mit dem E-Auto genau so verhält, wie mit nem Diesel oder Benziner. Also im Grunde werden wir eigentlich zu schnell fahren und uns beim Nachladen so verhalten als ob wir tanken würden.
Die Rückfahrt dann nach Elektroautomanier wird wesentlich entspannter. Beziehungsweise sollte sie es werden, bis uns ein unvorhergesehenes Ereignis auf der Rückreise einen Strich durch die Rechnung macht.

Auf dem ersten Streckenabschnitt vom Sauerland aus bis zur ersten Ladesäule nutzen wir fast den kompletten Akku und fahren dabei meist 150 km/h. Mit rund 90% verbrauchter Akkukapazität kommen wir dadurch 311 km weit.

Der erste Ladestopp

Als wir nur noch 8% Strom im Akku, dafür aber noch einige Kilometer bis zur Ausfahrt zur ersten Ladesäule vor uns haben, ist dann doch leichte Nervosität bei meinen Mitfahrer zu spüren. Alle starren gespannt auf den Akkustand.

Wir begeben uns bei der Raststätte auf die Suche nach den beleuchteten Ladesäulen von Ionity und hoffen, dass diese nicht durch LKWs zugeparkt sind.

Auf die Strompreise gehe ich übrigens nicht ein, da die jetzigen Preise bei Ionity – anders als es noch zu unserer Reisezeit der Fall war – alles andere als attraktiv und daher nicht mehr aussagekräftig sind.

Um es schon vorwegzunehmen: Insg. haben wir rund 300 kWh verbraucht. Damit kann sich jeder mit seinem Fahrstromanbieter selbst ausrechnen, was der Trip gekostet hätte. Bei Tesla z.B. hätte es mit einem kWh-Preis von 0,35 € also rund 100 Euro gekostet.

Auf dem zweiten Abschnitt Richtung Ingolstadt wieder mit 150 km/h Topspeed verbrauchen wir den halben Akku auf knapp 170 km.

Laden neben Erlkönige Nähe Ingolstadt

Bei Ingolstadt hatten nebenan zwei Erlkönige eingestöpselt! Dadurch hab ich vor Aufregung vergessen den Ladevorgang zu filmen – Wir haben aber in 13 Minuten 38% nachgeladen.

Auf dieser Strecke vorbei an München haben wir noch genug Reserve und können zwischendurch auch schonmal 200 km/h fahren. Das schlägt sich natürlich im Verbrauch nieder: fast 25 kWh auf 100 km.

Geringer Verbrauch durch Rekuperation in den Bergen

Der letzte Streckenabschnitt macht wegen den vielen Bergen und dem damit einhergehenden Rekuperieren einen großen Unterschied zum Verbrenner: Beim Verbrenner muss bergab gebremst werden und die Energie geht einfach verloren (bzw. wird an den Bremsscheiben in Wärme umgewandelt) – wir bekommen einen Teil davon zurück. Und nicht unwesentlich ist auch die Landstraße daran beteiligt, da wir dadurch viel langsamer fahren. Wie wir bis hierhin ja schon erfahren haben: Vor allem hohe Geschwindigkeiten saugen den Akku schnell leer.

11 kW in Österreich

Am Urlaubsort Hinterbichl in Österreich unternehmen wir einige Wanderungen. Diese Zeit von ca. 6 Stundennutze ich, um den Tesla im Tal an einer AC-Säule mit einer Ladegeschwindigkeit von 11 kW aufzuladen.

Heimreise

Auf der Rückfahrt stehen wir eine Weile im Stau und lernen dadurch, dass die berechnete Reichweite plötzlich viel höher ausfällt weil durch langsame Fahrt Akku eingespart wird.

Ladesäulen von Allego unzuverlässig

Beim Schnelllader von Allego in Hipolstein allerdings gab es dann leider Probleme, denn die Ladesäulen ließen sich einfach nicht zum Start überreden (Link zu Car Maniac). Direkt gegenüber ist jedoch ein Supercharger, der uns davor bewahrt hat, noch mehr Zeit fürs Aufsuchen von alternativen Ladesäulen zu verlieren.

Die Viertelstunde unseres letzten Ladestopps an einer Raststätte verging übrigens so schnell, dass wir doch mehr geladen hatten. Hat zur Folge, dass wir jetzt sogar schneller fahren können als geplant.

Fazit der Mitfahrer

Für weite Reisen sind das sportlich abgestimmte Fahrwerk und die (wegen dem im Unterboden untergebrachten Akku) niedrige Rückbank nicht sehr bequem.

Von der hohen Ladegeschwindigkeit waren alle positiv überrascht, allerdings waren sie auch enttäuscht von der geringen Reichweite trotz Long-Range-Modell vom Tesla Model 3.

Bei konkreter Nachfrage zur Beschleunigung an meinen Mitfahrer, der selber einen Porsche fährt, bekam ich die Antwort: „Geil, das Ding geht gut ab! Ist echt der Hammer.“ er fügt noch hinzu, dass sein Porsche nicht so einen Drehmoment wie der Tesla hätte.

WegpunktSoC AnkunftSoC AbfahrtLadedauer/Entfernunggeladen/verbraucht
Sauerland > Würzburg98 %7 %311 km– 62 kWh
Stopp: Haidt (Würzburg)7 %71 %20 Min.+ 48 kWh
Würzburg > Ingolstadt71 %18 %169 km– 36 kWh
Stopp: Köschinger Forst18 %56 %13 Min.+ 29 kWh
Ingolstadt > München56 %13 %117 km– 29 kWh
Stopp: Holzkirchen13 %74 %20 Min.+ 47 kWh
München > Hinterbichl74 %25 %184 km– 32 kWh
Urlaub in Österreich
Stopp: Hinterbichl15 %95 %5:42 Std.+ 62 kWh
Hinterbichl > Hipolstein94 %24 %340 km– 47 kWh
Stopp: Hipolstein24 %97 %46 Min.+ 53 kWh
Hipolstein > Spessart97 %40 %210 km– 39 kWh
Stopp: Spessart40 %80 %18 Min.+ 31 kWh
Spessart > Sauerland80 %18 %236 km– 43 kWh

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